Pflegeempfehlungen bei Multiple Sklerose

Multiple Sklerose – was können Angehörige tun?

Wenn bei einem Freund oder Angehörigen Multiple Sklerose (MS) diagnostiziert wird, reagieren die meisten Menschen ähnlich: Was hat das zu bedeuten? Ist damit unser gemeinsames Leben zu Ende?

Ohne Zweifel, Multiple Sklerose ist eine harte Diagnose und sie wird das Leben der Patienten und damit auch Ihr Leben als Angehöriger oder Freund stark beeinflussen. Aber es gibt auch Wege und Möglichkeiten, diesen Prozess für Sie einfacher zu machen. Nachfolgend gebe ich dazu eine paar Tipps ab.

Multiple Sklerose – eine Erklärung

Multiple Sklerose ist eine entzündliche, demyelinisierende Erkrankung. Das bedeutet, dass sie durch eine Schädigung des Myelins verursacht wird – ein fetthaltiges Material, das die Nerven isoliert und ähnlich wie die Umhüllung eines elektrischen Kabels funktioniert. Myelin ermöglicht es einem Nerv, seine Impulse schnell zu übertragen, die glatte, schnelle und koordinierte Bewegungen mit wenig bewusster Anstrengung ermöglichen.

Bei Multiple Sklerose geht der Verlust des Myelins mit einer Störung der Fähigkeit der Nerven einher, elektrische Impulse zum und vom Gehirn zu leiten. Die Stellen, an denen das Myelin verloren geht (Plaques oder Läsionen), erscheinen als verhärtete Bereiche (Narben): Bei der Multiplen Sklerose treten diese Narben zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Bereichen des Gehirns und des Rückenmarks auf. Der Begriff Multiple Sklerose bedeutet so viel wie „viele Narben“.

Die Multiple Sklerose-Symptome sind sehr unterschiedlich und umfassen verschwommenes Sehen, schwache Gliedmaßen, Kribbeln, Unruhe und Müdigkeit. Bei manchen Menschen ist MS durch Phasen von Schüben und Remissionen gekennzeichnet, während sie bei anderen progressiv verläuft. Für jeden, der an MS leidet, macht sie das Leben aber ehrlich gesagt unberechenbar.

Wer kann Multiple Sklerose bekommen?

Dem MS-Atlas zufolge gibt es weltweit etwa 2,8 Millionen Menschen mit MS, obwohl die Zahl möglicherweise viel höher ist, da wahrscheinlich viele Menschen mit MS in bestimmten Teilen der Welt nicht diagnostiziert werden.

MS betrifft zwei- bis dreimal so viele Frauen wie Männer, was auf eine Rolle der Hormone im Krankheitsprozess hindeutet.

Bei den meisten Menschen wird die Diagnose im Alter zwischen 20 und 40 Jahren gestellt. Obwohl etwa drei bis fünf Prozent der Menschen mit MS bereits im Kindesalter diagnostiziert werden und die Krankheit auch bei viel älteren Erwachsenen auftreten kann.

Oder anders gesagt – MS kann fast jeden treffen. Somit – sollten Sie sich um MS Erkrankte kümmern dann gehören sie rein rechnerisch gesehen zu keiner Minderheit.

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Das sollten Sie beachten, wenn Sie Multiple Sklerose Personen pflegen

Auch wenn es anfangs schwer zu verkraften ist, bedeutet die Diagnose nicht, dass man aufhören muss, sein Leben zu leben. Denn die Wahrnehmung der Krankheit ist oft schlimmer als die Realität.

Zwar gibt es keine Heilung. Aber Dank Therapien, die nicht nur die Erholung von neuen Symptomen aufgrund eines Schubs beschleunigen, sondern auch die Häufigkeit von Krankheitsschüben und die Krankheitsaktivität verringern, ist Multiple Sklerose echt beherrschbar geworden ist.

  • Informieren und aufklären.
    MS kann je nach Person unterschiedlich verlaufen und sich unterschiedlich darstellen. Die medizinischen Fachkräfte, die sich mit der Behandlung von MS befassen, können die besten Pflegemethoden auf der Grundlage des Zustands Ihres Angehörigen ermitteln. Sie können sich auch bei zuverlässigen Organisationen informieren.
  • Respektieren Sie die Selbstständigkeit.
    Die meisten Menschen, die mit MS leben, sind ziemlich unabhängig. Sprechen Sie mit Ihrem Angehörigen, um herauszufinden, welche Art von Unterstützung am hilfreichsten ist. Lassen Sie sich von Ärzten, Therapeuten und MS-Organisationen beraten.
  • Setzen Sie realistische Ziele.
    Helfen Sie Ihrem Angehörigen, seine oder ihre Einschränkungen und die entsprechenden Ziele zu verstehen. Respektieren Sie den Wunsch des Betroffenen, einen aktiven Lebensstil beizubehalten.
  • Erweitern Sie Ihr Netzwerk.
    Bauen Sie eine Gemeinschaft von vertrauenswürdigen Freunden, Familienmitgliedern und Selbsthilfegruppen auf. Dieses Netzwerk ist von Vorteil, wenn Sie oder Ihr Angehöriger Hilfe benötigen.
  • Kümmern Sie sich um sich selbst.
    Ohne Ihre eigene Gesundheit ist es Ihnen nicht möglich, sich für Ihren Angehörigen einzusetzen. Schenken Sie sich selbst Anerkennung für Ihre harte Arbeit und gönnen Sie sich Pausen, wenn Sie sie brauchen.
  • Feiern Sie das Leben.
    MS kann unberechenbar sein, deshalb ist es wichtig, jeden Tag so zu nehmen, wie er kommt. Schätzen Sie jeden Moment mit Ihrem Angehörigen und leben Sie in der Gegenwart, anstatt sich über die Zukunft Gedanken zu machen.

Es gibt immer einen Weg nach vorne. Auch nach der Diagnose Multiple Sklerose. Lassen Sie uns diesen gemeinsam gehen. Gerne führe ich dabei auch persönliche Gespräche mit Ihren Angehörigen. Melden Sie sich doch bitte bei uns für einen Gesprächs-Termin. Gerne auch per Online-Buchung.

Ihre Dr. Meike Maehle
Neurologie München | Privatpraxis

Dr. Meike Maehle Neurologie München

Neurologische Privatärztin München
Dr. Meike Maehle

Ich bin Ihre Ansprechpartnerin bei der Vorbeugung, Diagnose und Therapie von körperlichen und seelischen Belastungen. Auch Ihre Zuhörerin und effektive Therapeutin. Dabei verbinde ich immer das Beste aus der aktuellsten Leitlinien-Medizin mit effektiven alternativen Verfahren.

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