Frau sitzt wegen Multiple Sklerose im Rollstuhl

Es gibt 3 Multiple Sklerose Formen.

MS ist nicht gleich MS. So weit so kompliziert. Aber natürlich gibt es Ähnlichkeiten bei den Symptom-Ausprägungen und den Verlaufsformen. Aus diesen Ähnlichkeiten heraus hat sich in der Praxis eine Kategorisierung herauskristallisiert.

Die Kategorien sind wichtig, weil sie helfen, vorherzusagen, wie schwer die Krankheit sein kann und wie gut die Behandlung anschlägt. Sie hilft somit dabei, die Therapie genau nach dem jeweiligen Bedarf auszurichten.

Das sind die drei Multiple Sklerose Typen:

  • schubförmig-remittierende MS
  • sekundär progrediente MS
  • primär progrediente MS

Der MS Typ: schubförmig-remittierende MS

Bei etwa 85 von 100 Menschen wird eine schubförmig remittierende MS diagnostiziert. Das bedeutet, dass es Perioden gibt, in denen die Symptome aggressiv aufflammen – bekannt als Schübe, Anfälle oder Exazerbationen. Gefolgt von Perioden guter oder vollständiger Erholung – einer Remission.

Schübe sind Episoden neuer oder sich verschlimmernder Symptome, die mindestens 24 Stunden, in der Regel aber einige Tage bis zu mehreren Wochen oder Monaten dauern. Einige Schübe sind leicht, andere schwerer. Die Symptome bessern sich in der Regel und können ganz verschwinden, wenn der Körper sich selbst repariert. Rückfälle können in den ersten Tagen mit Steroiden behandelt werden, um die Genesung zu beschleunigen.

Jeder Rückfall ist anders, und es ist nicht möglich, vorherzusagen, wann und wie oft Rückfälle auftreten. Die Häufigkeit der Schübe, die Schwere der auftretenden Symptome und die Dauer der Abstände zwischen den Schüben sind nicht vorhersehbar. Ebenso kann es manchmal schwierig sein zu bestimmen, was eine Schwankung der Symptome (eine alltägliche Verschlechterung oder Verbesserung) und was ein Rückfall ist.

Im Durchschnitt haben Menschen mit schubförmig remittierender MS einen oder zwei Schübe pro Jahr. Auch wenn die Genesung nach Schüben weniger vollständig sein kann, bleibt der Grad der Behinderung zwischen den Schüben weitgehend stabil.

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Der MS Typ: sekundär progrediente MS

Viele Menschen, bei denen zunächst eine schubförmig remittierende MS diagnostiziert wird, stellen fest, dass sich ihre MS im Laufe der Zeit verändert. Sie haben weniger oder keine Schübe, aber ihre Behinderung nimmt zu. Da dies auf eine anfängliche (primär) schubförmig remittierende Phase folgt, wird dies als sekundär progrediente MS bezeichnet.

Manche Menschen leiden bereits unter sekundär progredienter MS, wenn sie ihre Diagnose erhalten, da die schubförmig remittierende Phase nicht diagnostiziert wurde.

Die Erfahrungen der Menschen mit sekundär progredienter MS können sehr unterschiedlich sein. Manche Menschen stellen fest, dass die Zunahme oder das Fortschreiten der Behinderung sehr allmählich erfolgt, während sie bei anderen schneller eintreten kann.

Studien, in denen Menschen mit MS über einen langen Zeitraum beobachtet wurden, deuten darauf hin, dass nach 19 Jahren die Hälfte der Menschen, bei denen eine schubförmig remittierende MS diagnostiziert wurde, eine sekundär progrediente MS entwickelt haben.

Der MS Typ: primär progrediente MS

Nachdem sie viele Jahre mit schubförmig remittierender MS gelebt haben, erkranken die meisten Menschen an sekundär progredienter MS. Bei dieser Form beginnen die Symptome einen stetigen Verlauf ohne Schübe oder Remissionen. Die Veränderung tritt typischerweise 10 bis 20 Jahre nach der Diagnose schubförmig remittierender MS auf.

Es ist unklar, warum die Krankheit diesen Wechsel vollzieht. Aber wir haben da so ein paar Hypothesen:

  • Je älter eine Person bei der Erstdiagnose ist, desto kürzer ist die Zeit, die ihr bleibt, bevor die Krankheit sekundär progressiv wird.
  • Menschen, die sich von Schüben nicht vollständig erholen, gehen im Allgemeinen früher in die sekundär progrediente MS über als diejenigen, die sich davon erholen.
  • Der Prozess der fortschreitenden Nervenschädigung verändert sich. Nach der Umwandlung kommt es zu weniger Entzündungen und eher zu einem langsamen Rückgang der Nervenfunktion.

Ist die MS-Behandlung bei allen Typen gleich?

Jein. Klar ist, die derzeit verfügbaren krankheitsmodifizierenden Therapien für MS wirken im Großen und Ganzen alle durch die Verringerung des Entzündungsprozesses, der die Krankheit antreibt.

Aktive Entzündungen spielen beim Fortschreiten der schubförmigen MS in der Regel eine wesentlich größere Rolle als bei den progredienten Formen. Daher sind die derzeitigen Therapien im Allgemeinen bei Patienten mit schubförmiger MS wirksamer.

Für MS-Patienten mit progredienter Erkrankung ohne Schübe gibt es weit weniger Behandlungsmöglichkeiten.

Kompetenz zahlt sich aus. Wie so oft. Und Multiple Sklerose verstehen wir sehr gut. Wir können helfen. Melden Sie sich doch bitte bei uns für einen Gesprächs-Termin. Gerne auch per Online-Buchung.

Ihre Dr. Meike Maehle
Neurologie München | Privatpraxis

Dr. Meike Maehle Neurologie München

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Dr. Meike Maehle

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